Suche
Close this search box.

Optimismus in der Nachkriegszeit:
Aufschwung und neue Perspektiven

Das Studium war für mich – das kann man sich gar nicht vorstellen, dass nicht nur junge Männer, sondern auch alte Männer in den 50er Jahren Architektur und Bauingenieurwesen studiert haben. Ich war beim Studienbeginn 19 Jahre alt und da gab es dann Kommilitonen, die waren 35 Jahre alt, die beim Arbeitsdienst, beim Kriegsdienst, in russischer Gefangenschaft waren und erst Anfang der 50er Jahre von Adenauer, muss man einfach heute auch sagen, zurückgeholt wurden. Die ja die schönste Zeit ihres Lebens, sag ich jetzt im Nachhinein, verloren haben.

Damals in den 50er Jahren war dieser Europagedanke schon sichtbar geworden und heute schauen wir zurück oder nächstes Jahr auf 75 Jahre Frieden und wir – unsere Generation, bei der es immer aufwärts ging, ideell und materiell – wir sind heute überzeugte Europäer.

Ich war persönlich immer optimistisch und wir Jungen waren alle neugierig, auch immer. Man muss sich ja vorstellen, diejenigen, die noch ein Radio versteckt hatten, hatten das Radio. Später konnten sich die anderen auch wieder ein Radio kaufen, aber einfach die Informationen, die Kommunikation, die war am Anfang so dürftig. 1947 ist zum ersten Mal wieder die Sindelfinger Zeitung erschienen. Vorher gab es nur Bekanntmachungen und ja, es ging praktisch immer weiter. Es wurde immer besser, und ja, wir hatten wieder eine Perspektive.