Suche
Close this search box.

Forstarbeit im Zeichen des Wandels

Mein Vater war ja als Beamter bei der NSDAP, er musste dann entnazifiziert werden, und das ist dann alles okay gewesen. Er durfte dann schon im April 1949 wieder ins Amt als Revierleiter und dort betreute er die Hauerpartie vom Stadtwald Herrenberg. Das waren Holzhauer aus dem Dorf Mönchberg und Kayh. Und in Hildrizhausen hatte er auch eine Hauerpartie und im Frühjahr und im Herbst waren sogenannte Kulturfrauen eingestellt. Er selber hat ja auch im Revier drei Pflanzschulen gehabt, die gepflegt wurden. Da wurden Eicheln gesät, Buche gesät, versetzt, verschult, alles und dann eben wieder auch ausgepflanzt von diesen Frauen.

Er war, wenn man so will, es war der Staat oder Staatswald ein guter Arbeitgeber. Und man hat ja zu damaliger Zeit wenig Arbeitgeber gehabt. Oft haben hier in Hildrizhausen die Bauern, das waren zwei Jobs, also sehr viel Bauern, die kamen dann, wenn Frühjahr war, zum Ackern oder zum Säen oder im Herbst zum Ernten, da haben die dann frei gekriegt und selbst der Postbote war bei uns oder beim Vater im Wald beschäftigt. Also das hat dem Mann auch nicht gereicht als Postbote, da sein Auskommen zu haben.

Die Saatschulen, die gingen dann weg, die gingen dann an die sogenannte Klenge nach Nagold, das sind staatliche Pflanzschulen. Der Vater selber hat die Hauerpartie in Mönchberg Kayh auch aufgegeben, später in den 50er Jahren. In den 60er Jahren ging die alte Hauerpartie nach Weil im Schönbuch. Und dann hat er nochmal eine kleine Partie aufgebaut. Denen hat er dann überwiegend später, weil es junge Männer waren, immer empfohlen: „Männer, seid so gut, wenn ihr die Möglichkeit habt, zum Daimler zu kommen, dann meldet euch sofort und geht zum Daimler. Weil ihr kriegt erstens mehr bezahlt und dann später vielleicht noch eine sogenannte Betriebsrente.“